UN-Kinderrechtskonvention

Fair, fairer, Lieferkettengesetz!

Seit Januar dieses Jahres ist das deutsche Lieferkettengesetz in Kraft, das Unternehmen dazu verpflichtet, menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken in ihren Lieferketten zu analysieren, Prioritäten zu setzen und aktiv Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Währenddessen wird auch auf europäischer Ebene eine Richtlinie verhandelt, die ähnliche Bestimmungen beinhalten soll. Die Einführung dieser Gesetze und Richtlinien zielt darauf ab, die Globalisierung fairer zu gestalten und Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen.

Um den aktuellen Stand der Dinge zu diesem Thema zu beleuchten, veranstalteten wir am 3. Mai ein Meet & Greet, bei dem zwei Mitglieder der Initiative Lieferkettengesetz, Heike Drillisch, Koordinatorin des CorA-Netzwerks für Unternehmensverantwortung, und Barbara Küppers, Public Affairs Managerin bei terre des hommes, ihre Perspektiven präsentierten.

Ein zentrales Thema der Diskussion war die Frage, was das deutsche Lieferkettengesetz konkret beinhaltet und wie es sich von der geplanten EU-Richtlinie unterscheidet. Beide Referentinnen erläuterten die Inhalte und gaben einen Überblick über die Chancen und Herausforderungen, die mit den Gesetzen einhergehen.

Besonders interessant war die Rolle der zivilgesellschaftlichen Organisationen im Rahmen des Lieferkettengesetzes. Sie erhalten die Möglichkeit, Beschwerden vorzubringen und somit Unternehmen bei Verstößen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Referentinnen präsentierten auch bereits vorgebrachte Beschwerden und verdeutlichten, wie zivilgesellschaftliche Organisationen das Lieferkettengesetz nutzen können, um auf Missstände aufmerksam zu machen und positive Veränderungen anzustoßen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der diskutiert wurde, waren die kinderrechtlichen Aspekte, die im deutschen Lieferkettengesetz und der EU-Richtlinie verankert sind. Da Kinder besonders von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten betroffen sind, ist es von großer Bedeutung, diese Aspekte in den Gesetzen zu berücksichtigen und den Schutz von Kindern sicherzustellen.

Abschließend wurde der aktuelle Stand der Verhandlungen zur EU-Richtlinie erläutert. Es wurde verdeutlicht, dass es noch Herausforderungen und offene Fragen gibt, aber insgesamt ein positiver Trend in Richtung eines umfassenden rechtlichen Rahmens zur Regulierung von Lieferketten erkennbar ist.

Das Meet & Greet vom 10. Mai 2023 mit Heike Drillisch und Barbara Küppers: