Über unsUN-Kinderrechtskonvention

Materialpaket: Kinderrechte und Demokratie

Heute, am 15. September, ist der Internationale Tag der Demokratie. Gefährdungen der Demokratie wirken sich auch auf die Kinderrechte aus: Durch das Erstarken von Populismus und rechtsextremen Parteien werden Gleichheit und Schutzrechte von Minderheiten wie Kindern infrage gestellt. Wenn demokratische Werte wie Respekt, Toleranz und Mitbestimmung in einer Gesellschaft unter Druck geraten, erschwert das die Vermittlung dieser Werte an junge Generationen.  

In unserem Materialpaket Kinderrechte und Demokratie finden pädagogische Fachkräfte, Lehrer:innen sowie politische Bildner:innen Fachinformationen zu Demokratiebildung und -pädagogik, Broschüren mit Handlungsempfehlungen zum Umgang mit demokratiefeindlichen Einschüchterungsversuchen sowie methodische Anregungen zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. 

Kinderrechte und Demokratien basieren auf den Grundprinzipien von Menschenwürde, Mitbestimmung und Gleichberechtigung. Ihre gemeinsame Grundlage sind die allgemeinen Menschenrechte. Die Kinderrechte sind ein Teil der Menschenrechte – Demokratien basieren auf deren Achtung. Die Kinderrechte garantieren Kindern Schutz, Förderung und Teilhabe. Demokratien bieten den politischen Rahmen, in dem die damit verbundenen Rechte geachtet und umgesetzt werden. Kinder und junge Menschen lernen durch die Wahrnehmung ihrer Rechte, selbst demokratisch zu handeln. 

In diesem Artikel stellen wir die Kinderrechte vor, die sich auch in unserer Materialsammlung wiederfinden: 

Das Recht auf Bildung und das Bildungsziel, Kindern die Achtung vor den Menschenrechten zu vermitteln, stehen in den Artikeln 28 und 29 der UN-Kinderrechtskonvention. Im ABC der Demokratiepädagogik der DeGeDe finden pädagogische Fachkräfte zentrale Begriffe, Konzepte und Methoden der Demokratiebildung systematisch aufbereitet. Die Fachpublikationen des Deutschen Kinderhilfswerks zeigen, wie demokratische Bildung bei Kindern gefördert werden kann: durch kulturelle Bildung, im Übergang von Kita zu Grundschule und im außerunterrichtlichen Ganztag. Die Handbücher Demokratiebildung und Fachdidaktik verbinden Theorie und Praxis der Demokratiebildung in Schulen. Das Methodenset Demokratie in Kita und Fachschule ermöglicht pädagogischen Fachkräften in der Ausbildung ein an demokratischen Werten ausgerichtetes Selbstverständnis zu entwickeln. Das Modellprojekt: Hortdialoge und Beteiligung ist ein Beispiel für demokratiestärkende Bildungsarbeit im Hortalltag. 

Um das Recht auf Nicht-Diskriminierung, festgehalten in Artikel 2 der UN-Kinderrechte, im Alltag von Kindern und jungen Menschen umzusetzen, braucht es geeignete Materialien zur Vermittlung der Kinderrechte wie die Broschüre Demokratie schützen, in der Begriffe wie Demokratie und Rechtspopulismus in Leichter Sprache erklärt werden und gezeigt wird, wie falsche Informationen erkannt werden können. Für Jugend- und Sportvereine braucht es eine rechtliche Basis, um eigene Positionierungen für Vielfalt machen zu können, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. In den Broschüren Haltung statt Neutralität und RECHTSsicherheit im Sport finden sich entsprechende Informationen. 

Die Rechte auf Beteiligung sowie auf Meinungs- und Informationsfreiheit sind in einer Demokratie zentral. In der UN-Kinderrechtskonvention stehen sie in den Artikeln 12 und 13. In dem Demokratie-Planspiel Das Spielower Bürgerbudget lernen Jugendliche ab 15 Jahren demokratische Aushandlungsprozesse kennen. Mit Demokratiebildung für die Jüngsten, auf dem Onlineportal Themenwelt und Infoportal Demokratie lernen sowie in dem Handbuch #THEATRE.MAKES.POLITICS finden pädagogische Fachkräfte konkrete methodische Anregungen für altersgerechte demokratiepädagogische Angebote. Mit der Graphic Novel Lichtenhagen 1992 können die rassistisch motivierten Ausschreitungen im August 1992 in Rostock-Lichtenhagen jugendgerecht aufgegriffen und vermittelt werden. 

Gemäß Artikel 17 der UN-Kinderrechte haben Kinder und junge Menschen ein Recht auf Medien. Heute nutzen junge Menschen vor allem das Internet, um an Informationen zu gelangen und sich eine Meinung zu bilden. Auf Social-Media-Plattformen oder beim Gaming finden junge Menschen Räume dafür. Diese Räume fallen unter den Schutz der Versammlungsfreiheit, festgeschrieben in Artikel 15 der UN-Kinderrechte. Der Schutz junger Menschen vor Falschinformationen und Hasspropaganda im Netz ist ein Teil von Demokratiebildung. Mit dem Arbeitsmaterial Rechts. Extrem. Online. lernen Schüler:innen, Hass und Hetze zu erkennen, sich Propagandamechanismen bewusst zu machen und Zivilcourage zu üben. Das digitale Lernspiel Hidden Codes hilft Jugendlichen dabei, Anzeichen von rechtsextremer und islamistischer Radikalisierung im Netz zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. 

Das gesamte Materialpaket ist auf unserem Instagram-Kanal zu finden. Die einzelnen Bildungsmaterialien werden auf dem Kinderrechte-Portal vorgestellt.