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Kinderrechtereporterin Sena im Eurochild Children´s Council

Sena hat 2019 am Zweiten Kinderrechtereport mitgearbeitet und als eigenständiges Projekt ein Kinder- und Jugendparlament in Bielefeld aufgebaut. Seitdem war sie an verschiedenen Projekten beteiligt und setzt sich für die Umsetzung der Kinderrechte ein. Im März wurde sie in den Eurochild Children’s Council berufen. Wir haben sie zu ihren neuen Aufgaben interviewt.

Gruppenfoto des EEC

Kirsten Schweder: Liebe Sena, Du wurdest im März in den Kinder- und Jugendbeirat von Eurochild berufen. Was war deine Motivation Dich für den Eurochild Children’s Council (ECC) zu bewerben?

Sena: Ich habe verschiedene Motivationen. Ein Hauptaspekt ist, dass ich auf ein Miteinander setze. Wir alle zusammen können etwas Besseres bewirken, wenn wir an einem Strang ziehen, als das nur eine Person etwas versucht. Ich habe mich vorher in Bielefeld und Deutschland engagiert. Es ist schön, dies nun auch auf EU-Ebene zu tun und Jugendliche mit gleichen Absichten aus anderen Ländern kennenzulernen.

KS: Nach einigen Videokonferenzen fand vom 30. April bis 3. Mai 2022 das erste Treffen in Brüssel statt. Der vorherige ECC hat quasi den Stab an Euch übergeben und ihr konntet Euch mit den vorherigen Mitgliedern austauschen. Wie war das?

Sena: Es war sehr schön und zugleich bereichernd, weil der alte Council schon erfahren war. Sie führten ihr Amt insgesamt dreieinhalb Jahre aus. Durch Corona wurde die “Amtszeit” von ursprünglich zwei Jahren verlängert, deshalb haben sie umsomehr Erfahrung sammeln können, die sie dann in Brüssel an uns weitergegeben haben. Wir haben uns entschieden, dass wir sie weiterhin als Mentoren einbeziehen werden, damit sie sich nicht ganz davon verabschieden müssen.

KS: Das zeigt, dass sie offensichtlich ganz viel Spaß daran hatten. Hast Du Beispiele, was sie so gemacht haben?

Sena: Sie haben sich mit sehr vielen Themen beschäftigt unter anderem zu den Themen Partizipation, Migration und Kindeswohl. Ein Mädchen hat im EU-Parlament eine Rede gehalten. Sie haben in Brüssel die Parlamentsmitglieder interviewt.

KS: Was stand sonst noch auf dem Programm?

Sena: Wir haben Workshops gemacht, haben über die Arbeit des ECC gesprochen und haben über das Schulsystem und die Coronaquarantänepflicht diskutiert und wie es in dem jeweiligen Land gehandhabt wurde, zum Beispiel in Bezug auf Unterricht. Wir haben das EU-Parlament besucht und haben ein Mitglied der European Comission, Marie Cecile Rouillon, gesprochen.

KS: Was sind die Aufgaben des ECC?

Sena: Gemeinsam schauen, wo es auf europäischer Ebene Probleme mit der Umsetzung der Kinderrechte gibt und versuchen, sie dann gemeinsam zu lösen.

KS: Welche Themen werdet ihr in den kommenden Monaten angehen?

Sena: Das steht noch nicht genau fest. Jedoch wurde festghalten, dass es einige Themen gibt, die wir bearbeiten werden, um die Rechte von Kindern weiter in den Vordergrund zu rücken. In jedem Fall werden wir uns mit dem Schulsystem befassen und mit der Situation von den Kindern in der Ukraine.

Sena: Wir werden uns in den nächsten zwei Jahren einmal im Monat treffen, um dort unsere Themen und Aktivitäten zu besprechen.

KS: Welches Thema ist Dir besonders wichtig.

Sena: Im Moment ist mir die Situation der Kinder in der Ukraine besonders wichtig. Es muss ein gutes Unterstützungssystem geben, um den Kindern zu helfen. Zeitgleich dürfen andere Kinder nicht mit Ihren Bedarfen und weitere Anliegen die sich aufzeigen, wie zum Beispiel Armut und Gewalt, in den Hintergrund geraten. Eine gesunde Balance zu schaffen und das Thema integriert zu bearbeiten liegt mir nahe.

KS: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir spannende zwei Jahre im ECC und freuen uns auf den Austausch mit Dir.