Nur wenige Tage nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an Kailash Satyarthi, gemeinsam mit Malala Yousafzai, war er in Berlin. Wir hatten die Gelegenheit, ihn zu treffen und uns zu unterhalten: über seine internationale Arbeit und über unsere hier in Deutschland.
Mit dem Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi über unsere Verantwortung für Kindersklaverei zu diskutieren – diese seltene Gelegenheit bot sich der National Coalition Mitte Oktober. Kailash Satyarthi setzt sich seit über 30 Jahren in Indien für Kinder ein, die nicht zur Schule gehen können, weil sie arbeiten müssen um das Gehalt ihrer Familie aufzubessern.
Er sagte anlässlich eines Empfangs beim Deutschen Institut für Menschenrechte: “Als ich damals mit meiner Arbeit begann, glaubte ich an etwas, was es gar nicht gab: Kinderrechte. Heute haben wir die UN-Kinderrechtskonvention.”
Beschwerdestellen in Deutschland
Doch ganz unverhofft ging es auch um ein ganz anderes Thema: Institutionen, die die Rechte von Kindern schützen. Deutschland wird im nächsten Jahr einen ersten Schritt machen und beim Deutschen Institut für Menschenrechte eine Monitoringstelle für die UN-Kinderrechtskonvention einrichten. Doch Ombudsstellen, wie etwa in Indien in jeder Provinz, gibt es in Deutschland nicht überall. Der Friedensnobelpreisträger stärkte den deutschen Nichtregierungsorganisationen jedoch den Rücken: “Jede institutionelle Struktur ist wichtig, doch gerade wir Kinderrechtsaktivisten müssen Kinderrechte leben. In jedem unserer Schritte. Nur so erfahren Kinderrechte den Respekt, der ihnen gebührt.”