BeteiligungBildung und Freizeit

Kinderrechtsakteure fordern mehr Freiräume für Kinder

Kinder in Deutschland haben nach Einschätzung von Experten immer weniger Zeit und Möglichkeiten zum freien Spielen, Hauptursache sind immer größere Leistungsanforderungen, Lernstress, die wachsende Ökonomisierung von Bildung und schrumpfende Freiräume. Auf der Fachtagung „Spielen ist Kinderrecht – Strategien für die Zukunft der Gesellschaft“, welche das Deutsche Kinderhilfswerk in Kooperation mit der National Coalition Deutschland – Netzwerk für die Umsetzung der UN-Kinderechtskonvention, dem Bündnis Recht auf Spiel und der deutschen Sektion der International Play Association und am 15. Januar in Berlin durchführte, entwickelten über 100 Fachleute Vorschläge, wie dem Recht auf Spiel in Deutschland besser entsprochen werden kann.

Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes veröffentlichte im April 2013 seine Allgemeine Bemerkung Nr. 17, den General Comment No. 17 zu Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention und brachte damit zum Ausdruck, dass die Mitgliedsstaaten bei diesem Thema zunehmend mit Schwierigkeiten und Herausforderungen konfrontiert sind. Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, forderte einen tiefgreifenden Wandel und sieht dabei besonders auch die Schulen in der Pflicht. Sie müssten sich zu Aktionsräumen weiterentwickeln, in denen sich Kinder und Jugendliche ausprobieren und ihre Erfahrungen machen könnten.

Claudia Kittel, Sprecherin der National Coalition Deutschland, appellierte an die Komunen und ihre besondere Rolle bei der Sicherung außerschulischer Bildungsangebote, die Kinder ombudschaftlich darin unterstützen, ihre Rechte einzufordern und aktiv ihren Lebensraum mitzugestalten. Zu den an Politik und Verwaltung gerichteten Forderungen der in den Workshops erarbeiteten Handlungsempfehlungen zählen auch die verbindliche Verankerung der Kinder- und Jugendbeteiligung in den Gemeindeordnungen sowie ein Verbandsklagerecht für anerkannte Jugendhilfeträger. Weiterführende Informationen zur Tagung und den Ergebnissen.