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Wie messen wir Kinderrechte? Einblicke ins neue Monitoring-Panel

Wie steht es eigentlich um die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland? Diese Frage ist nicht nur hochaktuell, sie stellt sich auch ganz praktisch: Wie erfassen wir kindliche Rechte mit Zahlen? Und wo fehlt es an Daten? Antworten auf genau diese Fragen gibt ein neues, vielversprechendes Projekt: das Monitoring-Panel Kinderrechte, das im Rahmen eines digitalen Meet & Greets vorgestellt wurde. Initiiert wurde das Vorhaben vom Deutschen Institut für Menschenrechte, dem Deutschen Jugendinstitut, dem Deutschen Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland. Die National Coalition Deutschland ist assoziiertes Mitglied des Panels. Ziel ist ein indikatorengestütztes Monitoring, das aufzeigt, wie gut (oder schlecht) die UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland umgesetzt wird  und daraus Empfehlungen für Politik und Praxis abzuleiten.

In dieser Veranstaltung gaben Lily Young (DKHW); Sabine Walper (DJI), Jan Braukmann (UNICEF) und Claudia Kittel (DIMR) als Mitglieder des Monitoring-Panels Einblicke in dessen Arbeitsweise und erste Ergebnisse.

Besonderer Fokus liegt zunächst auf dem Recht auf Gesundheit, eines der zentralen Kinderrechte. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wie viele Kinder zum Arzt gehen. Es geht um mehr: Gibt es gesetzliche Grundlagen? Welche Maßnahmen und Budgets existieren? Und vor allem: Was kommt bei Kindern an? Die Grundlage bilden über 50 Datensätze, von der Gesundheitsberichterstattung bis zu Krankenkassendaten. Ein Ampelsystem zeigt, wie gut die Datenlage ist: Grün: ausreichend Daten vorhanden, Gelb: eingeschränkt, Rot: keine Daten, hier bestehen echte Forschungslücken. Ein digitales Dashboard wird das bald sichtbar machen: visuell, filterbar nach Region, Alter oder sozialem Status. So lässt sich z. B. erkennen, wie stark psychotherapeutische Angebote angenommen werden und wo sie fehlen.

Was dieses Projekt besonders macht: Jugendliche werden einbezogen. Der Jugendbeirat des DJI bewertet Indikatoren mit, bald folgen auch Formate speziell für Kinder und Jugendliche. Das Ziel ist eine Plattform aufzubauen, die verständlich und nutzbar ist, auch für junge Menschen.

Das Panel ist erst am Anfang. Bildung ist das nächste Themenfeld, weitere Rechte sollen folgen. Das Projekt soll nicht nur Daten bereitstellen, sondern zur Grundlage für politische Entscheidungen werden. Die Teilnehmenden aus der Zivilgesellschaft und dem Netzwerk Kinderrechte waren sich einig: Dieses Vorhaben kann ein Gamechanger für die Kinderrechte in Deutschland werden.

Jetzt den Meet & Greet Mitschnitt ansehen: