Kinderrechte in der Medizin und Transgeschlechtlichkeit

Kinderrechte und Menschenrechte sind eng mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit sowie mit freiheitlicher sexueller und geschlechtlicher Selbstbestimmung verbunden. Hierzu werden gegenwärtig unter dem Label LGBTIQA* zentrale menschenrechtliche Anliegen und Forderungen verhandelt. Zunehmend mehr Kinder und Jugendliche, die sie sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt aufgrund körperlicher Merkmale zugewiesen wurde, identifizieren (Transgeschlechtlichkeit), wenden sich an das Gesundheitswesen. Mit beginnender körperlicher Pubertät können medizinische Eingriffe in Frage kommen wie beispielsweise eine zeitlich begrenzte Pubertätsblockade mit GnRH-Analoga oder zu einem späteren Zeitpunkt geschlechtsangleichende Hormontherapien. In seltenen Fällen werden vor dem 18. Lebensjahr auch Operationen, wie z.B. die Entfernung des Brustgewebes, durchgeführt.

Der angemessene Umgang mit den Kindern und Jugendlichen wird derzeit international kontrovers diskutiert. Während in einigen europäischen Ländern und U.S.-Bundesstaaten der Anstieg der Zahlen mit Sorge betrachtet, und der Zugang zu hormonellen Behandlungen und Operationen beschränkt wird, kritisieren andere diese Schritte als diskriminierend.

Bei einem digitalen Meet & Greet hat Maximiliane Hädicke, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin (Universität Göttingen) das Projekt „TRANS*KIDS“ vorgestellt:

In der anschließenden Diskussion mit Frau Hädicke und Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit (Hochschule Coburg) ging es unter anderem um die Rolle der Digitalisierung und der damit einhergehende vereinfachte Zugang zu Informationen, die Rolle der Eltern und die Auseinandersetzung mit Zweifeln.